Rauchen & Nikotin

Dass Tabakrauch gesundheitsschädlich ist, dürfte heute niemand mehr bestreiten wollen. Selbiges gilt für das passive Inhalieren von Zigarettenrauch und Raucherexhalaten. Im englischen Sprachgebrauch wird dafür der Begriff des second-hand-smoking benutzt.

Evtl. Schäden können dabei bereits pränatal gesetzt werden, indem ungeborene Kinder über die passive Rauch-Exposition der Schwangeren bereits schädlichem Tabakrauch ausgesetzt werden. Diese vorgeburtliche Exposition gegenüber Tabakrauch-Exhalaten stellt auch im Alter von 10 Jahren immer noch einen signifikanten Risikofaktor für die Entwicklung von asthmatischen Beschwerden dar wie eine brasilianische Arbeitsgruppe um Stein und Mitarbeiter zeigen konnte.

Ähnliche Resultate wurden durch Arghir und Kollegen berichtet: Kinder, die häuslichem Tabakrauch ausgesetzt sind, leiden häufiger unter Atemwegserkrankungen als Kinder aus Haushalten, in denen nicht geraucht wird.

In vielen Familien müssen Raucher erfreulicherweise zum Konsum ihrer Zigaretten auf den Balkon, die Terasse oder vor die Tür. Gemeinhin wird angenommen, damit Kinder vor den schädlichen Folgen des Tabakrauchs zu schützen. Eine türkische Arbeitsgruppe konnte jedoch zeigen, dass die Annahme der Eltern hinsichtlich der Exposition ihrer Kinder gegenüber schädlichem Tabakrauch deutlich niedriger ausfielen als es die tatsächlichen Spiegel der Nikotinabbauprodukte im Urin nahelegten. Die Kinder nehmen also deutlich mehr schädliche Substanzen als Folge des elterlichen Rauchens in ihren Körper auf als gedacht.

Dazu mag neben dem second-hand-smoking (also der Inhalation von Tabakrauch oder -exhalaten) auch das sog. third-hand-smoking eine Rolle spielen. Darunter versteht man die Aufnahme von schädlichen Substanzen, die aus dem Tabakrauchen entstehen, aus der Kleidung, der Haut oder anderen kontaminierten Oberflächen.

(Stein RT et al. Am J Epidemiol 1999 Jun 1;149(11):1030-7; Arghir OC Pneumologia 2013 Jul-Sep;62(3):178-81; Boyaci H et al. Pediatr Int 2006 Aug;48(4):382-9;

Explodierende E-Zigaretten

Neben der Tatsache, dass reichlich wenig über die langfristigen Folgen des Rauchens von E-Zigaretten bekannt ist, sind auch die mittelbaren Risiken nicht geklärt.

In Seattle, USA, wurden inzwischen wiederholt Patienten behandelt, die durch die Explosion von Lithium-Ionen-Batterien einer E-Zigarette teils erhebliche Schäden im Gesicht davon trugen.

(Bronson EG et al. Explosion injuries from E-Cigarettes. N Engl J Med 2016;375:1400-1402)